Der Kulturkreis Freyung-Grafenau e.V. hat 1986 bis 2022 einen Kulturpreis und einen Förderpreis vergeben.
Ab 2023 erfolgen die Auszeichnungen durch den Landkreis Freyung-Grafenau.
Hintergrund-Foto: Passauer Neue Presse
JAHR: | KULTURPREIS: | FÖRDERPREIS: |
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2023 | Kulturkreis Freyung-Grafenau e.V. Alois Seidl | Lukas Haselberger |
2024 | Lothar Blitz | Margarita u. Karolina Wolf |
Im Jahr 2023 wurden der Kulturpreis und der Förderpreis erstmals durch den Landkreis Freyung-Grafenau vergeben.
Es geschahen zwei herausragende Nominierungen. Zum einen an den Kulturkreis Freyung-Grafenau e. V. Dieser hat sich durch seine vielfältigen kulturellen Aktivitäten und sein außerordentliches Engagement in der Region einen hervorragenden Ruf erworben. Mit einem breit gefächerten Angebot an kulturellen Veranstaltungen, wie Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen, Lesungen und Vieles mehr bereichert der Kulturkreis das kulturelle Leben im Bayerischen Wald seit Jahrzehnten maßgeblich. Die Auszeichnung würdigt den kontinuierlichen Beitrag des Kulturkreises zur Förderung der Künste und zur kulturellen Vielfalt in unserer Region.
Ein weiterer Preisträger des diesjährigen Kulturpreises ist Alois Seidl. Der in Hinterschmiding wohnende Seidl, ein kultureller Tausendsassa, der seit vielen Jahren Initiator und Organisator verschiedenster Kulturveranstaltungen, unter anderem Bildungsfahrten ins benachbarte Tschechien, bei Werbung und Marketing regionaler Kulturangebote sowie mit persönlichem Einsatz im Bereich der Musik maßgeblich zum kulturellen Austausch und zur Stärkung der grenzüberschreitenden Beziehungen beigetragen hat. Alois Seidl hat durch sein unermüdliches Engagement und seine Leidenschaft für die Kultur eine Vielzahl von Menschen zusammengeführt und ihnen ein tieferes Verständnis für die kulturelle Vielfalt und das gemeinsame Erbe der Region vermittelt. Die Verleihung des Kulturpreises würdigt seine herausragenden Leistungen und seine bedeutende Rolle als Brückenbauer zwischen den Kulturen.
Der Förderpreis des Landkreises Freyung-Grafenau wird in diesem Jahr an den jungen, talentierten Fotografen Lukas Haselberger aus Finsterau vergeben. Er hat mit seinen faszinierenden Aufnahmen die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und bewiesen, dass er einen außergewöhnlichen fotografischen Blick besitzt. Seine Werke zeichnen sich durch ihre kreative Komposition, den gekonnten Einsatz von Licht und Schatten sowie eine tiefgründige Aussagekraft aus und zeigen damit die Natur rund um seine Heimat Finsterau aus einem besonderen Blickwinkel. Mit dem Förderpreis soll sein Schaffen unterstützt und seine weitere künstlerische Entwicklung gefördert werden.
Heinz Lang betonte, Alois Seidl habe als Multiplikator in ganz erheblicher Weise das kulturelle Leben im Landkreis Freyung-Grafenau und weit darüber hinaus geprägt. Er bezeichnete Seidl als Vorzeige-Waidler schlechthin: bodenständig, bescheiden, humorvoll, fleißig, offen für Neues, gesellig, begeisterungsfähig, belastbar, tolerant, unermüdlich und als Teamworker. Der nun hinzu kommende Kulturpreis gesellt sich zu über 30 verschiedenste Auszeichnungen, die der Geehrte bereits erhalten hat, wie den Preis der Hoffnung und Verständigung und der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland.
Weiter verwies Lang auf Tätigkeiten und Engagement im Zeichen der Kultur des Preisträgers, wie die Mitbegründung der KEB, die er mit aufgebaut und energisch vorangetrieben hat, 48 Jahre Geschäftsführung des Kulturkreises Freyung-Grafenau, Chorleiter und Organist des Männer- und Kirchenchores Hinterschmiding seit 47 Jahren und Organisator unzähliger grenzüberschreitender Begegnungen seit 1986. In all seinem Engagement versuchte Seidl immer Bildungs- und Kulturarbeit in sehr großer Vielfalt zu betreiben. Er habe trotz aller oft kritischen Situationen und Diskussionen nie den Humor verloren.
Alois Seidl
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Lukas Haselberger
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Laudator Karl-Heinz Reimeier
Das Wesentliche an der Biografie von Lukas Haselberger ist, so Laudator Karl-Heinz Reimeier, die Grenze zum Nationalpark und zur Grenze zu Tschechien, wo der Fotograf, Makrofotograf und Spurensucher voller Tagendrang und Visionen zu Hause ist. Ihn fasziniert die Schönheit des Sichtbaren und die Ästhetik des Unsichtbaren in der Natur, er will zeigen, wie alles zusammenwirkt. Seine Zielstrebigkeit und sein respektvoller Umgang mit der Natur, den Tieren und den Menschen öffnet ihm viele Türen. Mit großer Ehrfurcht begebe sich Haselberger in die Wälder, beobachtet, fotografiert und entdeckt dabei immer wieder bisher unbekannte Tierarten, wie die Bergfichtenkreuzspinne. Mit der Makrofotografie lässt er unscheinbare Kleinstlebewesen in einer Schönheit auftreten.
Seit seinem elften Lebensjahr fasziniert ihn das Fotografieren. Ständig ist er am Experimentieren, probiert er neue Techniken aus und entwickelt sogar einen eigenen Makroschlitten. Bezeichnend ist dabei, dass sein Schaffen immer mit Geschichte zu tun hat, mit Tradition und Heimat und von volkskundlich-wissenschaftlichem Interesse.