Czech

Top Artikel

Mehr aus unseren Presseberichten

Filmgespräch zu „Das Licht für die Zukunft“

Filmgespräch zu „Das Licht für die Zukunft“

Zeitzeuge 21 mediumMitorganisatoren, Gäste und Regisseurin nahmen die Protagonistin des Films „Das Licht für die Zukunft“ Ewa Singer in ihre Mitte; (v.l.) stv. Bürgermeister Heinz Lang, Andrea Parzefall, Lenka Ovčáčková, Alois Seidl und Michael Winichner.Die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) hat zum 80. Jahrestag des Kriegsendes mit dem Dokumentarfi lm „Das Lichtfür die Zukunft“ der tschechischen Regisseurin Lenka Ovčáčkov die Geschichte der Menschen jenseits der Grenze zu Tschechienlebendig werden lassen. Im Anschluss an den trotz aller Problematik geradezu poetischen Film, gab es Gelegenheit, mit einer derdrei Protagonistinnen ins Gespräch zu kommen. In ihren Schilderungen und Resümee strahlen die drei über 90-Jährigen geradezuWeisheit aus. Zum Filmgespräch waren auch viele Gäste aus dem Nachbarland Tschechien gekommen. Der Dokumentarfi lmwurde gefördert vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Sie mussten ihre Heimat verlassen
Der zweisprachige Dokumentarfi lm stellt eindringlich, ganzheitlich und poetisch zugleich die grenzüberschreitenden Schicksaledreier Zeitzeuginnen dar und machte durch die lebendigen Schilderungen der Frauen die vergangenen Zeiten anschaulich. DieProtagonistinnen des Filmes, Elfriede Weismann, Ewa Singer und Emma Marx, stammen aus deutschsprachigen Familien undhaben als Kinder das Kriegsende 1945 und die damit verbundene Vertreibungen aus ihrer böhmischen bzw. mährischen Heimaterlebt. Eindringlich aber ohne Groll schildern sie ihr Schicksal unmittelbar nach dem Krieg, als ihr Leben dramatische Einschnitteerfuhr, sie aus der gewohnten Umgebung gerissen und zum Teil in einem fremden Land ein neues Leben beginnen mussten.f7972924bfcd 29 131914421
Sensibel und mit viel Einfühlungsvermögen dokumentiert Regisseurin Lenka Ovčáčková die Erinnerungen der Frauen an dieverlorene Heimat und an jene schicksalhafte Zeit. Im Zentrum stehen die Protagonistinnen, die in Interviews den Zuschauer tief inihre persönlichen Geschichten eintauchen lassen. Begleitet und umrahmt werden die Lebensberichte von Zitaten und Gedichtendes Renaissance-Philosophen Marsilio Ficino.

Drei Frauen teilen ein Schicksal
Durch die zweisprachige Erzählweise wird eine Brücke zwischen den Kulturen gebaut und dem Anliegen der Regisseurin,Verständigung durch geteilte Erinnerung, Rechnung getragen. Der Film zeigt deutlich auf, dass die drei Protagonistinnen trotzerlebtem Leid den Glauben an das Menschsein und dass ein Miteinander möglich ist, nicht verloren haben. Das spiegelt sich auchin der Aussage von Elfriede Weismann wider, die im Film betont: „Jeder Mensch hat die Gottesgabe, Frieden zu stiften – aber ermuss es auch tun.“